Verschieden Stäbe aus unterschiedlichem Holz
Was solls den werden?
Ein sogenannter "Primitivbogen" oder auch bogenfachsprachlich ( nettes Wort ) "Selfbow" soll es werden.
Das bedeutet in aller Kürze: Ein Bogen aus einem Stück Holz ohne Pfeilauflage.
Nachdem ich ein Holz als geignet für einen zukünftigen Bogen befunden habe heißt es in aller Regel erstmal warten.
Die Wartezeit nütze ich jetzt eben mal um ein paar grundsätzliche Dinge zu erklären.
Wann eignet sich ein Stamm / Stämmchen / Ast zum Bogenbau?
Ein Bogen besteht zunächst einmal aus 2 Hauptteilen mit grundsätzlich unterschiedlichen Aufgaben.
Zum Einen ist da der Bogenrücken, also der Teil des Bogens der beim Auszug gedehnt wird ( der Bogenrücken ist "unsichtbar" beim Schuß, da er von mir weg zeigt )
und zum Anderen der Bogenbauch, ( den kann ich sehen wenn ich den Bogen spanne, da er zu mir her zeigt ) der gequetscht / gestaucht wird.
Nun liegt es also da das Stück, mehr gerade als nicht, mehr als 2 m lang und hat einen Durchmesser wie ein Handgelenk oder mehr, das ist doch schon mal was.
Ich sehe an dem guten Stück in der Regel keine Rinde mehr ( wurde vor dem Trocknen entfernt ) oder was davon noch übrig ist,
ich sehe wo Äste sind oder waren und wo eventuell Verwachsungen sind, sozusagen die Narben der Kindheit.
Ich stelle mir vor wo und wie ich den Bogen halten werde, also wo der Griff sein wird und ich stelle mir vor wo und wie der
Bogenrücken verlaufen wird.
Es gilt immer, zu 100% und ohne Ausnahme, das was am Stamm / Stämmchen / Ast außen ist auch am Bogen außen, also der Bogenrücken.
Über die Jahrtausende hinweg hat sich für den Primitivbogen mit den uns zur Verfügung stehenden Hölzern eine gewisse Grundform als am Besten erwiesen.
Mit "am Besten" ist in gewisser Weise ein ein Kompromiss gemeint der ein Verhältniss zwischen den Faktoren Leistung und Zuverlässigkeit / Haltbarkeit darstellt.
Diese "Grundform" ist ein ab 175cm bis 200cm langer Bogenstab in relativer flacher Bauweise.
Warum das nun so ist?
Da muß ich ganz klein Anfangen.
Nämlich bei den Zellen, aus denen das Holz aufgebaut ist. In unserer Klimazone bildet das für den Bogenbau am Besten geeignete Laubholz in der Regel
Jahresringe aus. Diesen Holzaufbau nutzt der Bogenbauer
und zwar aus folgenden Gründen:
Wie schon erwähnt wird der Bogenrücken gedehnt beim Spannen des Bogens
Fortsetzung folgt